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Miteinander in Hessen

„Lass mal reden!“ zu Gast an der Radko-Stöckl-Schule


Am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, fand in der Hessischen Staatskanzlei in
Wiesbaden die Abschlussveranstaltung des Modellprojekts „Gemeinsam
verein.fachen – Entbürokratisierung im Ehrenamt“ statt. Das Projekt wurde im Rahmen
des Sofort-Programms „11+1 für Hessen“ der Hessischen Landesregierung gefördert
und von der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ in Kooperation mit der Deutschen
Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) umgesetzt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Übergabe des Abschlussberichts an die
Hessische Staatskanzlei. Der Bericht fasst die Ergebnisse und Empfehlungen aus zwei
Jahren intensiver Zusammenarbeit mit ehrenamtlich geführten Vereinen in den
Modellregionen Limburg-Weilburg und Vogelsbergkreis zusammen. Ziel des Projekts
war es, bürokratische Belastungen im Ehrenamt sichtbar zu machen und gemeinsam
mit Engagierten praxisnahe Entlastungen zu entwickeln.
Auch Herr Quednau von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
(DSEE) nahm an der Veranstaltung teil. Er hob hervor, dass die Kooperation der DSEE
das Projekt erst ermöglicht habe: „verein.fachen ist ein Beispiel dafür, wie Bund, Land,
Stiftung und Zivilgesellschaft Hand in Hand arbeiten können – mit unmittelbarem
Nutzen für das Ehrenamt.“
In ihrer Begrüßung dankte Lisa Deißler, geschäftsführende Vorständin der
Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, allen Teilnehmenden und
Partnerinstitutionen: „Das Ehrenamt ist die soziale Infrastruktur unseres Landes. Damit
es lebendig bleibt, müssen wir Bürokratie abbauen und Unterstützung stärken –
strukturell, digital und menschlich.“
Im Rahmen eines Panels berichteten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten
Vereine über ihre Erfahrungen und die zentralen Erkenntnisse aus dem Projekt.
Deutlich wurde: Bürokratieabbau gelingt nur, wenn Vereine, Verwaltung und Politik
gemeinsam an Lösungen arbeiten. Ein Beispiel dafür ist der im Projekt entwickelte
GPT-basierte Chatbot, der praxisnahe Unterstützung für Vereine bietet.
Mit dem Projekt verein.fachen wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, um das
Engagement in Hessen zu stärken und die Arbeit der Ehrenamtlichen dauerhaft zu
erleichtern.

Am 3. September 2025 fand in Zusammenarbeit mit dem Bürgerinstitut Frankfurt
erstmals ein Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern der elften Klasse der
Schule am Ried und ehrenamtlich engagierten Seniorinnen und Senioren statt. Damit
wurde das Projekt „Lass mal reden“, das bisher nur den Dialog mit Jugendlichen und
jungen Erwachsenen führte, um ein Aufeinandertreffen und Austauschen zwischen
den Generationen erweitert.
Grundlage des 90-minütigen Gesprächs waren Themen, die zuvor in getrennten Run-
den vorbereitet wurden. Zu Beginn diskutierten die Teilnehmenden, was ein „Mitei-
nander der Generationen“ für sie bedeutet. Dabei wurde betont, dass es heute we-
niger Begegnungsorte zwischen Jung und Alt gäbe. Als verbindendes Element nannten
viele die Familie, insbesondere das gemeinsame Abendessen – ein Ritual, das zwar
geschätzt werde, aber nicht mehr die Selbstverständlichkeit früherer Zeiten hätte.
Ein zentrales Thema des Austauschs war die Kommunikation im digitalen Zeitalter.
Ältere Teilnehmende äußerten die Sorge, dass Sprache und Gesprächskultur unter
Sozialen Medien leiden könnten. Jüngere bezeichneten den Wandel der Sprache hin-
gegen als natürlichen Prozess. Einigkeit bestand darin, dass Soziale Medien das Mit-
einander beeinflussen würden. Die Senioren und Seniorinnen betonten die Notwen-
digkeit, offen für digitale Technologien zu bleiben, während die Schülerinnen und
Schüler hervorhoben, dass dabei Unterstützung gefragt sei und die jüngere Genera-
tion dafür Verantwortung tragen müsse. Auch gesellschaftliche Herausforderungen
wurden angesprochen: die Zunahme von Hass, Rassismus und Homophobie in sozialen
Medien, die Gefahr einfacher Parolen für Jugendliche und die Rückkehr traditioneller
Rollenbilder. Als Antwort darauf sammelten die Gruppen Ideen für ein gelingendes
Miteinander, darunter Kochkurse, Bingo-Abende, kreative Projekte, Begegnungsfeste
oder gemeinsame Demonstrationen.
Besonders eindrücklich schilderte einer der beiden Moderatoren den Verlauf: „Der
Generationenaustausch ist mir vor allem als ein interessierter Dialog auf Augenhöhe
in Erinnerung geblieben. Obwohl zwischen den Teilnehmenden erhebliche Altersdif-
ferenzen bestanden, hatten beide Seiten großes Interesse am Blickwinkel und den
Erfahrungen der anderen Generation.“
Nach diesem Auftakt plant die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ weitere Ge-
nerationendialoge. In geschütztem Rahmen können Teilnehmende ihre Erfahrungen
und Wünsche einbringen. Moderiert von jungen Gesprächsleitern zeigte sich auch in
diesem Format, dass jede Stimme zählt und unterschiedliche Perspektiven gleichbe-
rechtigt nebeneinanderstehen können.

Am 16. und 17. September 2025 fand in der Vertretung des Landes Hessen beim Bund in Berlin das diesjährige BBE-Länderforum statt. Unter dem Titel „Bürokratie und Engagement: Zwischen notwendiger Ordnung und entbehrlicher Last?“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, wie bürokratische Vorgaben sinnvoll gestaltet werden können, ohne freiwilliges Engagement unnötig zu erschweren.

Nach Impulsen zu bundesweiten Entwicklungen und den Ansätzen verschiedener Länder stand am zweiten Veranstaltungstag ein „Schaufenster ins Land Hessen“ auf dem Programm. Hier durfte die Landesstiftung Miteinander in Hessen das Modellprojekt „Verein.fachen“ vorstellen. Neben uns präsentierten auch die LAGFA Hessen und die LandesEhrenamtsagentur aktuelle Initiativen zum Thema Bürokratieabbau im Ehrenamt.

Mit unserem Beitrag konnten wir zeigen, wie „Verein.fachen“ bürokratische Belastungen im Ehrenamt sichtbar macht, gemeinsam mit Vereinen praxisnah analysiert und konkrete Lösungen entwickelt. Im Mittelpunkt stehen regionale Kompetenznetzwerke, die sich in monatlichen Stammtischen treffen, digitale Werkzeuge nutzen und durch ein Qualifizierungsbudget individuell gestärkt werden. Besonders großes Interesse fanden unsere innovativen Ansätze, wie etwa die Entwicklung eines KI-gestützten Chatbots, der Vereinen schnell und verständlich Antworten auf Alltagsfragen liefert.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden machten deutlich, dass viele der von hessischen Vereinen benannten Herausforderungen auch bundesweit eine Rolle spielen: von komplexen Antragsverfahren über fehlende Informationen bis hin zu schwieriger Kommunikation mit Behörden. Gerade deshalb wurde „Verein.fachen“ als spannender Impuls aufgenommen, wie regionale Vernetzung und praxisorientierte Methoden Vereine unmittelbar entlasten können.

Für uns als Landesstiftung war es eine wertvolle Gelegenheit, unsere Erfahrungen einzubringen und die Stimme der hessischen Vereine im bundesweiten Austausch hörbar zu machen. Gleichzeitig konnten wir Impulse anderer Länder und Organisationen mitnehmen, die unsere Arbeit bereichern werden.

Vernetzung der Bürgerbusinitiativen auf dem Regionaltreffen in Bad Camberg

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Die Landesstiftung Miteinander in Hessen hat heute gemeinsam mit der Stadt Bad Camberg das letzte von insgesamt vier Bürgerbus-Regionaltreffen in diesem Jahrveranstaltet. Dazu sind die Bürgerbusinitiativen der Region im Kurhaus Bad Cambergzusammengekommen. Ziel des heutigen Regionaltreffens war es, Erfahrungen zwischen den Bürgerbusinitiativen in Hessen auszutauschen und voneinander zu lernen. Im Mittelpunkt standen dabei die konkrete Organisation des Bürgerbusbetriebs und der Austausch zu betrieblichen Abläufen.

„Bürgerbusse sind eine wichtige Ergänzung zum regulären Nahverkehrsangebot in den ländlichen Räumen in Hessen. Gerade älteren Menschen ermöglichen sie den Besuch von Ärzten, Apotheken und Geschäften“, erklärte der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für ländliche Räume, Knut John. „Aber der Wert der Bürgerbusse geht weit über die Mobilität hinaus. Ein Bürgerbus ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Vehikel, um bürgerschaftliches Engagement und Zusammenhalt zu stärken. Ich bin allen Beteiligten für ihren Einsatz vor Ort dankbarund freue mich darüber, was die Menschen im ländlichen Raum gemeinsam in Bewegung bringen. Die Unterstützung durch das Land ist gut investiertes Geld, um das ehrenamtliche Engagement im ländlichen Raum zu stärken.“ 

„Die Bürgerbusse leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilität und Lebensqualität in ländlichen Regionen. Mit den Regionaltreffen möchten wir den engagierten Gruppen in Hessen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bieten und ihre wertvolle Arbeit weiter unterstützen“, sagte Lisa Deißler, geschäftsführende Vorständin der Landesstiftung Miteinander in Hessen.

Auszeichnung des „Bürgerbus des Jahres 2024“

Von allen Bürgerbusinitiativen im Netzwerk der Landesstiftung Miteinander in Hessen konnte besonders das Bürgerbusteam der Gemeinde Langgöns mit ihrem Engagement im Jahr 2024 überzeugen. So legte der Bürgerbus im Jahr 2024 mit insgesamt 19 ehrenamtlich Fahrerinnen und Fahrern 37.765 km zurück und wurde für diese herausragende Leistung durch den Beauftragten der Hessischen Landesregierung für den ländlichen Raum, Knut John, geehrt. 

Unterstützung der Bürgerbusinitiativen durch das Land

In Hessen ergänzen insgesamt rund 170 Bürgerbusse den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Insbesondere verbinden sie kleine Ortsteile mit den Kernorten. Damit tragen sie erheblich zur Lebensqualität bei. Betrieben werden sie in der Regel von Kommunen und Vereinen. Am Steuer sitzen ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger. Hessen unterstützt solche Initiativen seit dem Jahr 2019 mit der kostenfreien Bereitstellung von insgesamt 125 Fahrzeugen. Die zentrale Beschaffung der Fahrzeuge und der notwendigen Ladepunkte erfolgt durch das Land Hessen.

Die in den letzten Jahren eingesetzten Elektrofahrzeuge eignen sich besonders für den Einsatz auf kurzen Strecken mit häufigen Halten, die für Bürgerbusse typisch sind. Darüber hinaus haben Sie einen hohen Fahrkomfort und leisten zudem noch einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Landesregierung stellt nicht nur Fahrzeuge zur Verfügung, sondern unterstützt die ehrenamtlichen Initiativen auch fachlich beim Betrieb der Fahrzeuge. Dabei arbeitet das Verkehrsministerium mit der Landesstiftung Miteinander-in-Hessen und dem Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum zusammen.

Alle Informationen zu den Bürgerbussen in Hessen sind unter https://bürgerbus.info/ zusammengestellt.

16. August 2025, Evangelisches Gemeindehaus Groß-Umstadt

Am Samstag, den 16. August 2025, feierte die Bürgerstiftung Groß-Umstadt einen ganz besonderen Anlass: die Anerkennung als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Unter dem Motto „Meilenstein Stiftungsanerkennung geschafft – das wollen wir gemeinsam feiern“ kamen Stifterinnen und Stifter, Mitglieder, Unterstützer und viele Gäste im Garten des evangelischen Gemeindehauses zusammen.

Bereits bei der Begrüßung wurde deutlich: Hinter diesem Schritt steckt ein langer Atem. Stiftungsvorsitzende Ulrike Laux sprach von einem „Meilenstein“, den alle Beteiligten gemeinsam erreicht haben. Margarete Sauer, Vorsitzende des Fördervereins, hob hervor, wie eng Verein und Stiftung von Anfang an zusammengearbeitet haben – und dass auch in Zukunft beide gemeinsam den Weg gestalten werden.

In den Grußworten von Bürgermeister René Kirch, Kreisbeigeordneter Christel Sprößler, der stellvertretenden Dekanin Evelyn Bachler und Pfarrer Frank Blumers wurde die besondere Bedeutung der Bürgerstiftung für Stadt, Landkreis und Kirchengemeinde unterstrichen. Lisa Deißler, Geschäftsführerin der Landesstiftung Miteinander in Hessen, stellte die Rolle der Bürgerstiftungen im Land heraus: Sie seien Orte des Engagements, der Selbsthilfe und des gesellschaftlichen Zusammenhalts – heute wichtiger denn je.

Besonders betonte sie: Mit der Anerkennung als rechtsfähige Stiftung ist die Bürgerstiftung Groß-Umstadt nun eine sogenannte „Ewigkeitsstiftung“. Das bedeutet: Sie ist auf Dauer angelegt, ihre Zwecke sind dauerhaft gesichert. Genau deshalb sind die rechtlichen Hürden höher als bei einem Verein – und genau deshalb kann Groß-Umstadt stolz sein, diesen langen Weg erfolgreich gemeistert zu haben. „Alle Beteiligten haben Beharrlichkeit und Engagement bewiesen. Dazu gratulieren wir von Herzen!“, so Deißler.

Ein Höhepunkt des Festes war der Posterslam „Wir bewegen was“:

  • Von der Fahrradwerkstatt über den Bürgerbus bis zum Kleiderkarussell wurden Projekte vorgestellt, die zeigen, wie vielfältig die Bürgerstiftung wirkt.
  • In eindrucksvollen Impressionen wurde deutlich, wie Stiftung und Förderverein mit ihren inzwischen knapp 100 Mitgliedern das Leben in Groß-Umstadt mitgestalten.

Die feierliche Atmosphäre wurde von Gitarrenmusik des Duos OBO begleitet – mediterrane, andalusische und karibische Klänge schufen eine sommerlich-leichte Stimmung. Für Staunen sorgte Zauberer Alexander Merk, der bewies, dass man zwar mit Karten und Gedanken zaubern kann – aber Stiften ist keine Zauberei.

Bei Fingerfood von E & A, Riesling-Sekt von Vinum Autmundis und frischen Säften von Freimuth klang der Abend im Garten des evangelischen Gemeindehauses entspannt aus. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, die Stimmung war ausgelassen, Musik und Zaubereinlagen sorgten für beste Unterhaltung.

Die Landesstiftung bedankt sich herzlich für die Einladung und wünscht der Bürgerstiftung Groß-Umstadt weiterhin viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!

Zwei Tage voller Impulse, Austausch und Engagement für die Stiftungslandschaft in Deutschland

Am 11. und 12. Juni 2025 fand der Deutsche Stiftungstag unter dem Motto „Wirkung verbindet – Gemeinsam handeln für morgen“ in Wiesbaden statt. Als zentrale Plattform für Austausch, Vernetzung und Weiterentwicklung brachte der Stiftungskongress erneut mehrere Hundert Vertreterinnen und Vertreter aus Stiftungen, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung zusammen. Auch die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ war mit einem eigenen Stand als Aussteller vertreten.

Zahlreiche Fachgespräche mit Stiftungsakteuren aus dem gesamten Bundesgebiet, neue Kontakte und wertvolle Impulse prägten unsere Teilnahme. Besonders gefreut hat uns die engagierte Unterstützung durch Julius Wagner, den Vorsitzenden unseres Stiftungsrats, der an beiden Tagen unseren Stand aktiv mitbetreute. Die vielen interessierten Besucherinnen und Besucher zeigten großes Interesse an unserer Arbeit, insbesondere an unseren Projekten zur Förderung des Ehrenamts in Hessen.

Ein Höhepunkt war der festliche Empfang am Vorabend des Stiftungstages im Neuen Rathaus der Landeshauptstadt Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Annette Heuser, begrüßten die Gäste in stilvollem Rahmen – eine langjährige und geschätzte Tradition, die dank der großzügigen Gastfreundschaft Wiesbadens auch in diesem Jahr ihre Fortsetzung fand.

Ein weiterer besonderer Programmpunkt war die Beteiligung unserer geschäftsführenden Vorständin Lisa Deißler als Panel-Speakerin beim Fachforum „Mutig eine Landesehrenamtsstiftung etablieren“. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Netzwerk der Landesehrenamtsstiftungen – darunter aus Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen – diskutierte sie über die Bedeutung von Landesstiftungen für die nachhaltige und strategische Förderung von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement. Die Botschaft des Panels war klar: Es braucht mutige Schritte und landesspezifische Förderansätze, um dem Engagement in der Fläche die notwendige strukturelle Unterstützung zu geben. Die Stiftung „Miteinander in Hessen“ zeigte hier eindrücklich auf, wie eine gelingende Vernetzung mit kommunalen Akteuren und evidenzbasierte Förderprogramme das Ehrenamt im Bundesland nachhaltig stärken können.

Wir danken allen Beteiligten, Mitwirkenden und Besuchenden für die inspirierenden Gespräche, den offenen Austausch und das starke gemeinsame Bekenntnis zu einer lebendigen Stiftungskultur – in Hessen und darüber hinaus.

Der 62. Hessentag, Deutschlands ältestes und größtes Landesfest, fand vom 13. bis 22. Juni 2025 in Bad Vilbel statt – erstmals in dieser traditionsreichen Stadt in der Wetterau. Unter dem Motto „Wir bringen Hessen auf die Bühne“ präsentierten sich Kultur, Ehrenamt, Wirtschaft und politische Initiativen während zehn festlicher Tage einem breiten Publikum. Mit zahlreichen Konzerten, Bühnenprogrammen, Ausstellungen und Dialogformaten bot der Hessentag eine vielfältige Plattform für Begegnung, Austausch und Engagement.

Auch die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ (LMiH) war in diesem Jahr im Forum Hessen vertreten – mit einem „Stand-im-Stand“ am Informationsstand der Abteilung V – Politische Schwerpunkte und Standortpolitik der Hessischen Staatskanzlei sowie der LandesEhrenamtsagentur (LEAH) Hessen. An zwei Tagen, Samstag, 14. Juni, und Dienstag, 17. Juni, übernahm Lisa Deißler, die geschäftsführende Vorständin der Landesstiftung, die Präsenz vor Ort. Sie führte zahlreiche Gespräche über die aktuellen Projekte der Stiftung und informierte über Fördermöglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement. Besonders erfreulich war das Interesse mehrerer Seniorinnen und Senioren am Bürgerbus-Projekt – einige zeigten sich offen dafür, künftig selbst als Fahrerinnen oder Fahrer aktiv zu werden.

Auch prominenter Besuch fand den Weg zum Stand der LMiH: Familienministerin Diana Stolz, das Hessentagspaar 2026 aus Fulda und Landtagspräsidentin Astrid Wallmann informierten sich vor Ort über unsere Arbeit. Für die Möglichkeit, an beiden Tagen Teil des Austauschs und der Präsentation zu sein, möchten wir uns herzlich bedanken – insbesondere beim Team der Abteilung V und der LEAH.

Die Gespräche und das spürbare Interesse am Bürgerbus und weiteren Projekten bestätigen einmal mehr, wie wichtig das gemeinsame Engagement für ein aktives Miteinander in Hessen ist.

Wiesbaden, 17. Juni 2025 – Mit der Veröffentlichung der Publikation „Raum geben – Projekte in Prozessen fördern“ zieht die Hessische Landesregierung gemeinsam mit der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ eine Bilanz des Modellvorhabens „Alter Treffpunkt – Neuer Anstrich. Starthilfe für kreative Köpfe“. Das Ziel: Bestehende Treffpunkte im ländlichen Raum reaktivieren und neue Formen der sozialen Begegnung ermöglichen – durch Coaching, Co-Kreation und kommunale Partnerschaften. Das Besondere: Die Förderung war vor allem auf den Prozess und nicht das Ergebnis ausgerichtet. 

Zusammenhalt braucht Raum – und Ideen

„Attraktive Städte und Gemeinden zeichnen sich durch hohe Lebensqualität, gute Infrastruktur und starkes Miteinander aus. Das Fundament dafür bilden Räume der Begegnung und des Austauschs. Gerade im ländlichen Raum mangelt es oft an geeigneten Treffpunkten“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein und fügte hinzu: „Mit dem Modellvorhaben ‚Alter Treffpunkt – Neuer Anstrich. Starthilfe für kreative Köpfe‘ hat die Hessische Landesregierung gemeinsam mit der Landesstiftung ‚Miteinander in Hessen‘ kreative Initiativen unterstützt, um alte Treffpunkte neu aufleben zu lassen. In drei Modellrunden wurden von 2021 bis 2024 insgesamt 18 Initiativen aus Hessens ländlichen Kommunen intensiv begleitet. Die veröffentlichte Publikation ‚Raum geben – Projekte in Prozessen fördern‘ zieht Bilanz dieses Modellvorhabens und gibt Anstöße, wie gemeinsam lebendige Gemeinschaften gestaltet und der Zusammenhalt in unseren ländlichen Kommunen gestärkt werden können.“

Vom Coaching zum Konzept – ein Modell mit Signalwirkung

Statt klassischer Investitionsförderung stand bei dem bundesweit einzigartigen Vorhaben die Prozessbegleitung im Mittelpunkt. Initiativen und Kommunen erhielten professionelle Unterstützung bei der Ideenentwicklung, Zielklärung und Vernetzung. Leerstehende Gemeindehäuser, Kirchen, Feuerwehrhäuser oder alte Gefrieranlagen wurden zu neuen Orten des Miteinanders – flexibel nutzbar, generationenverbindend und lokal getragen.

„Eine Förderung der Prozessbegleitung ist innerhalb der Fördermittellandschaft eher ungewöhnlich und viel komplexer, da sie auf die Unterstützung und Entwicklung von Strukturen, Fähigkeiten und Zusammenarbeit abzielt. Sie erfordert Kontinuität, Reflexion und Anpassung, was aufwändiger und häufig weniger greifbar ist. Das Modellvorhaben hat eindrucksvoll gezeigt, dass eine solche Förderung besonders wertvoll ist, da sie etwas in Bewegung setzt, was häufig über das eigentliche Projekt hinauswirkt“, betonte die Geschäftsführende Vorständin der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, Lisa Deißler, bei der Vorstellung der Publikation. 

„STARKES DORF+“: Die Zukunft beginnt jetzt

Mit der Einführung der neuen Fördermaßnahme „STARKES DORF+“ wird die erfolgreiche Kombination aus Projekt- und Prozessförderung weitergeführt. Der neue Ansatz stärkt nicht nur die bauliche Infrastruktur, sondern befähigt auch ehrenamtlich Engagierte, ihre Vorhaben langfristig zu realisieren.

Die Publikation steht unter www.miteinander-in-hessen.de zum kostenfreien Download zur Verfügung. 

Journalisten/Journalistinnen bieten wir auf Anfrage gerne:

  • Interviews mit Projektbeteiligten und Initiativen vor Ort
  • Hintergrundgespräche mit dem Projektteam
  • Eine Factbox zu den Modellkommunen und ihren Vorhaben
  • Fotomaterial zur honorarfreien Nutzung

zur Projektseite: https://miteinander-in-hessen.de/projekte/treffpunkte


Kontakt:

Landesstiftung „Miteinander in Hessen“
Martin Gehl
Tel.: 0611/945 844 10

martin.gehl@stiftung-mih.de

Im Schloss Wächtersbach fand heute das zweite von insgesamt vier Regionaltreffen der hessischen Bürgerbusinitiativen statt. Ziel der Veranstaltung war es, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Dabei ging es vor allem um konkrete Fragen zur Organisation und zu betrieblichen Abläufen.

„In den ländlichen Räumen Hessens sind Bürgerbusse eine wichtige Ergänzung zum regulären Nahverkehrsangebot. Gerade älteren Menschen ermöglichen sie den Besuch von Ärzten, Apotheken und Geschäften“, sagte Knut John, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für ländliche Räume. „Ein Bürgerbus bedeutet jedoch nicht nur Mobilität: Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Vehikel, um bürgerschaftliches Engagement und Zusammenhalt zu stärken. Ich bin beeindruckt über die zahlreichen Initiativen und danke allen Beteiligten für Ihren Einsatz.“

Insgesamt vier Regionaltreffen in 2025

Das Treffen wurde von der Landesstiftung Miteinander in Hessen mit der Bürgerbusinitiative Wächtersbach organisiert. Um allen hessischen Bürgerbusinitiativen eine Teilnahme zu ermöglichen, finden in diesem Jahr zwei weitere Regionaltreffen statt.

„Die Bürgerbusse leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilität und Lebensqualität in ländlichen Regionen. Mit den Regionaltreffen möchten wir den engagierten Gruppen in Hessen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bieten und ihre wertvolle Arbeit weiter unterstützen“, sagte Lisa Deißler, geschäftsführende Vorständin der Landesstiftung Miteinander in Hessen.

Unterstützung der Bürgerbusinitiativen durch das Land

In Hessen ergänzen rund 170 Bürgerbusse den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Insbesondere verbinden sie die Vororte mit den Ortskernen. In der Regel werden sie von Kommunen und Vereinen betrieben und von ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger gefahren. Seit 2019 stellte das Land Hessen dafür 125 Fahrzeuge bereit.

In den letzten Jahren werden Elektrofahrzeuge als Bürgerbusse eingesetzt, sie eignen sich besonders gut für kurze Strecken mit häufigen Halten und sind klimafreundlich. Die dafür notwendigen Ladepunkte werden ebenfalls vom Land bereitgestellt.

Wie gelingt Zusammenhalt in unsicheren Zeiten?

Mit der Aktion „Lass mal reden!“ lädt die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ junge Menschen dazu ein, sich an einem Dialog zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu beteiligen. Das landesweite Projekt hat zuletzt in Melsungen Station gemacht. An der Radko-Stöckl-Schule fanden gleich drei Dialogrunden mit Auszubildenden aus verschiedenen technischen Berufsfeldern statt, darunter auch Auszubildende von B.Braun. Das Unternehmen hatte die Entwicklung sowie die Startphase von „Lass mal reden! Wie klappt unser Zusammenleben?“ aktiv (finanziell) gefördert. Die Gesprächsrunden boten den jungen Erwachsenen Raum für einen offenen Austausch über gesellschaftliche Herausforderungen, Werte wie Gerechtigkeit und Solidarität sowie ihre Rolle als verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger.

Jugendliche im Mittelpunkt des Austauschs

Moderiert wurde der Austausch ebenfalls von Jugendlichen. Die beiden Moderatorinnen waren im Vorfeld von der Landesstiftung für die Anleitung von Dialogrunden geschult worden. Vor Ort diskutierten die Teilnehmenden über Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Bedeutung von Mitbestimmung und wie eine gute Gesellschaft ihrer Meinung nach aussieht. Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ organisierte bereits drei Moderationsschulungen für Jugendliche und junge Erwachsene.

Seit dem Start des Projekts im Jahr 2022 hat die Stiftung 26 junge Engagierte geschult und die notwendigen Fähigkeiten für die Gesprächskultur vermittelt. Das Moderationstraining stellt nicht nur den Schlüssel für einen erfolgreichen Dialog dar, sondern fördert auch die Aneignung wertvoller Kompetenzen hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden.

Ein Projekt mit Zukunft

Ziel ist es, Jugendliche in den Dialog über gesellschaftliche Themen einzubinden und deren Perspektiven sichtbar zu machen. Die Radko-Stöckl-Schule in Melsungen ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zukunftsweisender Austausch auf Augenhöhe gelingen kann – dank engagierter Lehrkräfte, motivierter Jugendlicher und unterstützender Partner wie B. Braun. Die Ergebnisse der Gespräche fließen in die landesweite Auswertung des Projekts ein und werden sowohl Politik als auch Öffentlichkeit zugänglich gemacht.