Drei Jahre Landesstiftung „Miteinander in Hessen“
Ministerpräsident Volker Bouffier:
Dienstleister für Menschen, die künftiges Zusammenleben selbst gestalten wollen
Demografieprojekt in fünf Kommunen mit Herbert Quandt-Stiftung geplant
Wiesbaden. Vor drei Jahren wurde die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ gegründet. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, haben heute eine Bilanz zu der bisher geleisteten Arbeit gezogen. Dabei haben sie auch
ein gemeinsames Demografieprojekt mit der Herbert Quandt-Stiftung vorgestellt. Der Regierungschef erklärte: „Die Gründung unserer Landesstiftung war für mich eine Herzensangelegenheit. Nach drei Jahren hat ‚Miteinander in Hessen‘ schon viel in unserem Land bewegt: Fünf neue
Bürgerstiftungen sind heute dank ihrer Hilfe zwischen Dillhausen und Nidderau aktiv. In den letzten drei Jahren haben wir insgesamt 48 Projekte mit rund einer Million Euro gefördert.“
Weitere Bürgerstiftungen stünden bereits vor der Gründung und würden hierbei von der
Landesstiftung beraten und begleitet. „Das Ehrenamt in Hessen ist der Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält. Bürgerschaftliches Engagement hat in Hessen Millionen Gesichter, denn die Bereitschaft anderen zu helfen, ist bei uns außerordentlich groß. Die Landesstiftung ist unser
Dienstleister für Menschen, die unser künftiges Zusammenleben selbst gestalten wollen“, sagte Volker Bouffier, Kuratoriumsvorsitzender der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“.
Der Vorstandsvorsitzende der Landesstiftung, Axel Wintermeyer, betonte: „Unsere Bilanz kann sich
sehen lassen: Vom ‚Demenzprojekt Herbstzeit‘ in Niederhöchstadt bis zum Kinderbauernhof ‚Kraut und Rübe‘ in Kassel. Hessenweit haben Menschen dank ‚Miteinander in Hessen‘ zum Ehrenamt gefunden und setzen sich freiwillig für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger ein. Der Auftakt ist gelungen,
aber wir haben noch viel vor.“ Als Beispiel für ein besonders gutes Projekt nannte der Staatsminister die Gründung der Bürgerstiftung Dillhausen. „Dort ist es gelungen, dass von 650 Bürgern 119 als Stifter für die Bürgerstiftung gewonnen werden konnten. Fast 20 Prozent der Dillhausener
arbeiten jetzt an dem alten Fachwerkhaus im Dorfmittelpunkt, um es als Begegnungsstätte auszubauen und als belebten Dorfmittelpunkt zu betreiben“, so Wintermeyer.
Wie Menschen unterschiedlicher Herkunft aus Bad Nauheim einander näher gebracht werden, berichteten Teilnehmer des Projekts „Puzzle Picnic Familiy“ der Bürgerstiftung „Ein Herz für Bad Nauheim“. Mit Unterstützung von „Miteinander in Hessen“ organisieren sie Picknicks im dort ansässigen
Sprudelhof, bei denen sich die Teilnehmer in lockerer Atmosphäre kennenlernen und so neue „Familienmitglieder“ finden.
Ein zentrales Schwerpunktthema der Landesstiftung wie auch der Landesregierung ist die demografische Entwicklung. „Ich freue mich sehr, dass wir die Herbert Quandt-Stiftung als Partner gewinnen konnten. Sie widmet sich als hessische Stiftung seit Jahren nicht nur theoretisch, sondern
auch praktisch diesem wichtigen Thema“, sagte der Vorstandvorsitzende Axel Wintermeyer.
Landesstiftung und Herbert Quandt-Stiftung unterzeichnen Kooperationsvertrag
Die Landestiftung und die Herbert Quandt-Stiftung werden gemeinsam ein Modellprojekt in fünf hessischen Kommunen umsetzen, die besonders von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen sind. Dabei wird untersucht, wie die Zukunft des ländlichen Raums im engen Dialog mit den
Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gestaltet werden kann. Hierfür unterzeichneten die Landesstiftung und die Herbert Quandt-Stiftung einen Kooperationsvertrag. „Die Menschen in Deutschland werden immer älter und die Geburtenraten sind niedrig. Zugleich zieht es junge, gut ausgebildete
Menschen vom Land in die Metropolen. Das stellt gerade Dörfer und kleinere Kommunen, etwa in Nord- oder Osthessen, vor große Herausforderungen“, sagte Dr. Christof Eichert, Vorstand der Quandt-Stiftung. Das neue Projekt wolle die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in einer schrumpfenden
und alternden Gesellschaft stärken. Gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern möchten die Projektpartner Antworten auf schwierige Fragen finden: Wie können etwa die größer werdenden Entfernungen zum Arzt, zum Einkaufen oder in die nächste Volkshochschule überwunden werden? Welche
Perspektiven haben kleine Städte, in denen immer mehr Wohnungen leerstehen und Geschäfte zumachen? „Gerade da, wo staatliches Handeln den individuellen Bedürfnissen vor Ort alleine nicht gerecht werden kann, wo finanzielle Mittel knapp sind und pauschale Lösungen nicht weiterführen, sind
die Ideen und Initiativen der Bürgerinnen und Bürger gefragt“, so Eichert weiter. In den fünf Kommunen würden individuelle und zugleich exemplarische Projekte entstehen, die genau auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmt seien. Die Herbert Quandt-Stiftung werde dabei auch
Erfahrungen aus ihrer mehrjährigen Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern einbringen, wo sie seit 2012 Projekte zur Stärkung der Bürgergesellschaft unterstützt und durchführt. „In Hessen freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Landesstiftung, einem verlässlichen und ausgewiesenen
Partner.“
Hintergrund zur Landesstiftung
„Miteinander in Hessen“ – das ist nicht nur der Name der Landesstiftung, sondern auch das Motto, das sich die Stiftung auf die Fahnen geschrieben hat. Den Gemeinsinn und das Miteinander in Hessen zu stärken, die Menschen in den Kommunen bei Projekten sowie Vorhaben zu unterstützen, das
sind die Ziele der Stiftung, die der Hessische Ministerpräsident, Volker Bouffier, im Januar 2012 vorgestellt hat.
Sich für andere stark zu machen, andere zu fördern und gemeinsam Projekte zu entwickeln und umzusetzen – das ist den Hessen ein Herzensanliegen. Etwa zwei Millionen Menschen engagieren sich bereits in Hessen ehrenamtlich, in Vereinen oder sonstigen Organisationen. Dieses Engagement
bekommt gerade in den ländlichen Regionen Hessens, wie beispielsweise Nordhessen oder im Odenwald einen besonderen Stellenwert. Die Landesstiftung unterstützt bestehende Initiativen vor Ort, wie etwa die hessischen Bürgerstiftungen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das kommunale
Leben attraktiver zu machen und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. Hierfür verfügt „Miteinander in Hessen“ über ein Stiftungskapital von rund 17 Millionen Euro.
Weitere Infos zur Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ sind unter www.miteinander-in-hessen.de verfügbar.
Hintergrund zur Herbert Quandt-Stiftung
Die Herbert Quandt-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe. Benannt nach dem Unternehmer Dr. h.c. Herbert Quandt setzt sie sich mit eigenen Projekten für die Fortentwicklung einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft ein.
In ihrem Themenfeld „Bürger und Gesellschaft“ begleitet und unterstützt sie Menschen und Institutionen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken wollen und mit Initiativkraft und Verantwortungsbewusstsein Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie den demografischen Wandel
suchen. Im Themenfeld „Trialog der Kulturen“ fördert die Herbert Quandt-Stiftung die Verständigung zwischen Religionen und Kulturen in Deutschland.